Zukunftsvision #2 – Avatar: Dein Gesicht in der virtuellen Welt


Im ersten Teil
unserer Reihe über den Alltag der Zukunft stellte ich unsere beiden Protagonisten Jonas und Julia, sowie ihre digitale Assistentin „Mia“, eine künstliche Intelligenz, vor. Nachdem die beiden nun aufgestanden sind, sich angekleidet und gefrühstückt haben, starten sie in den Tag…

Story

Rushhour. Welche Rushhour?

Für Jonas, Julia und die meisten anderen Menschen ihres Alters ist die räumliche Unabhängigkeit eines ihrer höchsten Werte. Sie können sich kaum vorstellen, dass die Menschen früher mit ihren privaten Autos jeden Morgen und jeden Abend im Stau standen um zur Arbeit zu kommen. Zeitverschwendung, Luftverschmutzung (damals wurden die Fahrzeuge noch mit Verbrennungsmotoren betrieben) und Verkehrsstress – für sie heute kaum noch vorstellbar.

Hinzu kommt, dass Unternehmen damals große Bürogebäude an bestimmten Standorten errichteten. Wen sie einstellten, musste entweder dort wohnen, dorthin pendeln oder bereit sein, dorthin umzuziehen. Für wirklich internationale Teams völlig undenkbar. In anderen Worten: keinem Unternehmen gelang es damals, die wirklich beste Team-Besetzung für sich zu bekommen.

Meetings in der Virtuellen Welt

Die meisten Termine, egal ob geschäftlich oder privat, finden heute an einem virtuellen Ort statt. Ein solcher Ort kann aussehen und sich anfühlen wie ein richtiger Raum in einem Gebäude oder eine Bank im Park – mit dem smartphone-1445448_960_720Unterschied dass er nicht real existiert. Die Illusion wird entweder durch reale oder künstliche Bilder erzeugt, je nach Bedarf.

Jonas arbeitet in einer Online-Marketingagentur. Er sitzt auf seinem Platz am virtuellen Tisch in den ebenfalls nicht real existierenden Büros seiner Firma. Um ihn herum sitzen seine Kollegen, die aktuell tatsächlich über die gesamte Welt verteilt sind.

Der Avatar

Die Menschen, die Jonas um ihn herum sieht, sehen zu diesem Zeitpunkt nicht zwingend so aus, wie er sie wahrnimmt. Sie werden nämlich nicht „live“ gefilmt, wie man zunächst glauben könnte. Sie werden vertreten durch ihren Avatar. Avatare sind, anders als in Computerspielen der älteren Generation, lebensechte Abbilder ihrer Besitzer. An vielen öffentlichen Orten oder Geschäften lässt sich in Sekundenschnelle ein aktueller Scan einer jeden Person erstellen.

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Besitzen oder Nutzen: Ein Schlüssel zu innerer Freiheit

In meinem heutigen Beitrag geht es um das Thema „Innere Einstellung“. Viele Menschen haben Angst vor einer Zukunft mit allzu grosser Veränderung. Uns steht der Wandel des digitalen Zeitalters bevor und er wird zweifellos tiefgreifende Veränderungen mit sich bringen. Immer wieder beobachte ich dabei, dass viele meiner Gesprächspartner diese Entwicklungen negieren oder abschwächen wollen. Vieles wollen sie verdrängen oder für sich (vorerst) als nicht relevant abtun. Doch woher kommt es, dass Menschen sich so sehr gegen Neues wehren?

So sind wir erzogen worden…

Wer in den 60er, 70er oder 80er Jahren geboren wurde hat es vom Elternhaus, in der Schule und von der Gesellschaft nicht anders gelernt:

Streng dich an! Lerne etwas Gescheites! Mach Karriere in einem soliden Unternehmen mit guter Betriebsrente! Bau dir ein Haus zur Alterssicherung! Dann schaff deine Schäfchen ins Trockene! Baue ein kleines Vermögen auf und wenn du dann in Rente gehst, genieße deinen Wohlstand!

In anderen Worten formuliert: werde erfolgreich Teil des Hamsterrades, riskiere nichts Unnötiges und häufe Vermögen und Besitz an. Dann kannst du entspannt alt werden.

Generation Y

Die „Millenials“, geboren in den 90ern oder später, scheinen dieses Lebensbild nicht zu teilen. Für sie zählen ganz andere Werte und damit ist ein Wandel in der Gesellschaft vorherzusehen. Statt Status rückt der Sinn in den Mittelpunkt. Statt einer im Voraus geplanten Karriere sind sie die Meister der Improvisation. Die Freude am Alltag wollen sie nicht erst im Alter erleben, sondern die Arbeit ihrer individuellen Freiheit unterordnen. In allem Neuen sehen sie zuerst die Chancen und haben deutlich weniger Angst davor.

Besitz macht unfrei

Ein auffälliger Aspekt im Vergleich der Altersgruppen ist die Einstellung zu Besitz und Status. Die Formel ist relativ einfach:

Wer viel besitzt hat viel zu verlieren. Wer viel zu verlieren hat ist unfrei und entwickelt Angst. Angst wiederum verhindert Flexibilität und Risikobereitschaft. „Besitzen oder Nutzen: Ein Schlüssel zu innerer Freiheit“ weiterlesen